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Neues MRT-Gerät im Coburger stadthaus von ortho sport

Optimale Bildergebnisse nun auch für EndoprothesenträgerInnen

Seit November 2022 ist im Coburger stadthaus, der Privatambulanz von ortho sport, ein neuer Magnetresonanztomograph (MRT) im Einsatz. Das MAGNETOM Free.Max gehört zur neuesten von Siemens Healthineers entwickelten Gerätegeneration mit 0,55 Tesla. Im Expertengespräch erklärt Sales Expert Gerhard Karg der ortho sport bei der Geräteauswahl und Inbetriebnahme beraten hat, welche Vorteile und Besonderheiten das neue Gerät für die PatientInnen bereithält.

Gerhard Karg
© Siemens Healthineers

Was zeichnet das neue MRT-Gerät aus PatientInnensicht aus?

Gerhard Karg (GK): In erster Linie kann mit dem neuen MAGNETOM Free.Max die Untersuchungszeit von 20 bis 40 Minuten je nach betroffener Körperregion auf 15 bis 25 Minuten reduziert werden. Insbesondere für PatientInnen, die vielleicht etwas nervös in die Untersuchung gehen und während der gesamten Aufnahmezeit ganz stillliegen müssen, ist das ein Quantensprung.

Das neue Gerät hat die weltweit größte Patientenöffnung von 80 cm. Spürt man die neue Weite?

GK: Ja, man spürt den Unterschied von bisher 60 cm und 70 cm deutlich. Mit Blick auf die Untersuchung gibt es zwei markante Vorteile. Erstens bietet die Röhre großen oder beleibten Menschen deutlich mehr Platz und minimiert damit ihr Engegefühl. Zweitens arbeitet dieses Gerät für fast alle Körperregionen mit sogenannten Konturspulen. Das sind weiche Spulenmatten, die anstelle des bisherigen „Käfigs“ an die zu untersuchende Stelle gelegt werden können. Im Ergebnis empfinden PatientInnen dadurch eine größere Bewegungs- und Atemfreiheit.

Wie ist der Patiententunnel ausgestattet, dass PatientInnen mit Angst vor Enge oder Kinder und betreuungsbedürftige Personen sich darin wohlfühlen?

GK: In der Geräteöffnung selbst ist eine Lüftung integriert, die während der gesamten Untersuchungszeit für frische, angenehm temperierte Luft sorgt. Eingebaute Lichtringe in der Geräteöffnung und Lichtstreifen am Tisch machen ein freundliches und für die Augen wohltuendes Licht. Spezielle Tools zur Geräuschunterdrückung reduzieren das MRT-typische Klopfgeräusch erheblich. Und dadurch, dass wir in diesem Gerät – von Untersuchungen des Kopfes abgesehen – die zu untersuchenden Körperregionen nicht mehr fixieren müssen, sondern mit den eben genannten Spulenmatten arbeiten können, fühlt sich die Untersuchung nicht mehr einengend an. In der Wahrnehmung hat man in der weiten Geräteöffnung somit ein vergleichbares Gefühl wie in einem offenen MRT-Gerät.

Leistet ein MRT-Gerät mit 0,55 Tesla das Gleiche wie Geräte mit 1,5 und 3 Tesla?

GK: Die Feldstärke von 0,55 Tesla bietet uns die Vorteile aus zwei Welten: Sie ist stark genug für ein hochauflösendes Bild, erzeugt aber zum Beispiel bei metallischen Implantaten wie z. B. bei Endoprothesen geringere Artefakte, also Bildstörungen. Die Kombination aus neuen digitalen Technologien wie Künstliche Intelligenz mit neuer Feldstärke von 0,55 Tesla ermöglicht Bildgebung auf dem Niveau von Hochfeldgeräten.

Das ist für PatientInnen mit Totalendoprothesen besonders erfreulich. Weshalb war für sie die Untersuchung der Implantate bislang eher schwierig?

GK: Die sogenannte periprothetische Aufnahme, also das Bild der Region um das Implantat herum, war bisher so komplex, weil Metall eine bestimmte Bildreaktion zeigt, um es stark vereinfacht zu erklären. Das Ergebnis sind die gerade erwähnten Artefakte: neblige, unscharf wirkende Stellen, die sich diagnostisch nicht gut oder gar nicht auswerten lassen. Das neue MRT-Gerät liefert nun hochauflösende Bilder rund um die Endoprothese. Dr. Krishna S. Nayak von der University of Southern California in Los Angeles hat 2021 im Rahmen eines Fachsymposiums1 die Vorzüge von MRT-Scans mit 0,55 Tesla anhand dieser MR-Gerätegeneration für Endoprothesen erläutert und zeigte sich absolut beeindruckt von den neuen diagnostischen Möglichkeiten.

Stichwort wissenschaftliche Kooperationen – Praxiserfahrungen sind für die Entwicklung von High-Tech-Medizingeräten unverzichtbar. Wer sind Ihre Kooperationspartner?

GK: Allein im Forschungsbereich Magnetresonanztomographie pflegen wir weltweit rund 2.000 Forschungskooperationen mit Universitäten und klinischen Einrichtungen. Die Erfahrungen von PraktikerInnen und klinischen AnwenderInnen fließen direkt in unsere Entwicklungsarbeit ein, sodass die Geräte das Ergebnis aus tatsächlich praxisrelevanten Erfahrungen in einem spezifischen Anwendungsbereich sind. Nur so können wir sicherstellen, Innovationsführer zu bleiben. Und davon profitieren in allererster Linie die PatientInnen.

Vielen Dank für den interessanten Einblick!

Quelle 1: Videobeitrag „Opportunities at 0.55 Tesla” abzurufen unter https://www.magnetomworld.siemens-healthineers.com/hot-topics/lower-field-mri